Basel Verhalten als Indikator

Die Oberbadische
„Fische die sich unwohl fühlen, verhalten sich auch anders.“ Foto: Zoo Basel Foto: Die Oberbadische

Fische im Basler Zoo unter Beobachtung / Untersuchung durch Tierarzt

Basel. Von den rund 5000 Wassertieren im Vivarium im Zoo Basel wird laut den Verantwortlichen selten eines krank. Um das Wohlbefinden kümmern sich täglich vier Tierpfleger. Wasserqualität, Einrichtung, Strömung und viele andere Parameter werden täglich geprüft. Wenn es einem Fisch nicht gut geht, kommt ein Tierarzt.

Eine blasse Farbe, ein samtiger Belag, Rötungen, Schwellungen oder Flecken auf der Haut sind Anzeichen dafür, dass ein Fisch krank ist. „Fische die sich unwohl fühlen, verhalten sich auch anders“, wissen die Tierpfleger. Die Fische legen dann beispielsweise die Flossen an den Körper an, ziehen sich in ein Versteck zurück, scheuern sich im Sand oder an Felsen, haben keinen Appetit oder einen aufgeblähten Bauch. Ein typisches Krankheitssymptom sei eine erhöhte Atemfrequenz, erkennbar an den schnellen Bewegungen der Kiemendeckel. Auch eine unnatürliche Position im Wasser fällt den Tierpflegern sofort auf.

Je nach Krankheitssymptomen, Stressanfälligkeit, Größe und Art entscheidet der angeforderte Tierarzt, ob der Patient zur Untersuchung kurz ins Netz und anschließend in die Hände genommen wird, oder ob eine Narkose nötig ist. Das Narkosemittel wird einfach ins Wasser gegeben. Dann wird der Fisch untersucht, gewogen und gemessen. Ist die Haut verändert, nimmt der Tierarzt Proben mit dem Tupfer und häufig eine Gewebeprobe der Kiemen. „Viele Fische setzen bei der Untersuchung Kot ab, welcher dann auch gleich untersucht wird“, so die Experten des Zoos. Blutproben werden meist an der Schwanzvene entnommen. Auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder Endoskopie werden eingesetzt. Ist die Krankheitsursache bekannt, können via Wasser, Futter oder mit einer Injektion Medikamente gegeben werden.

Krankheiten seien im Vivarium aber selten. „Meist brechen sie dann aus, wenn Neuankömmlinge eintreffen“, heißt es von Seiten des Zoos. Neu eingetroffene Fische würden deshalb als erstes nacheinander mit verschiedenen Wurmmitteln behandelt. Nach einem Monat ist der Fisch dann „sauber“ und darf zu seinen Kollegen ins Aquarium ziehen.

Stirbt ein Fisch im Aquarium unerwartet oder ist er schwerstkrank, wird er zur Untersuchung an die Nationale Fischuntersuchungsstelle der Universität Bern zur Diagnose oder mit der Bitte um Behandlungsvorschläge eingeschickt.

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