Basel Altes Joggeli, neues Gesicht

Die Oberbadische
Foto: Katharina Ohm Foto: Die Oberbadische

Baustellenbesuch: Sanierung der St. Jakobshalle liegt im Zeitplan

„Die rund 110 Millionen teure Sanierung der St. Jakobshalle in Basel liegt voll auf Kurs“, freut sich der Geschäftsführer der Halle, Thomas Kastl, mit Bauprojektleiter Beat Grossglauser beim gestrigen Rundgang über die Baustelle. Planmäßiger Abschluss ist für den Herbst 2018 vorgesehen.

Von Katharina Ohm

Basel. Legendär war das Herren-Tennisfinale der „Swiss Indoors“ 2015: Roger Federer besiegte seinen größten Konkurrenten Rafael Nadal in einem zwei Stunden dauernden Match in der St. Jakobshalle. Solche Bilder sollen bald wieder über die Fernseher in aller Welt laufen, daher arbeiten die rund 200 Bauarbeiter mit voller Kraft, um den zweiten Bauabschnitt noch vor der im Oktober stattfindenden Großveranstaltung fertigzustellen.

Die St. Jakobshalle ist bekannt für ihre Mehrzweckfunktion. Neben Sportveranstaltungen finden hier auch Konzerte und Generalversammlungen großer Konzerne statt. Vor rund acht Jahren wurde bekannt, dass die Halle sanierungsbedürftig ist. Da ein kompletter Neubau keiner Option war, werden die Eingänge, die rundlaufende Infrastruktur und damit auch Umkleiden und Fluchtwege verbessert.

„Eine Besonderheit an der Sanierung ist, dass die verschiedenen Veranstaltungen zeitgleich zu den Bauarbeiten stattfinden“, betont Kastl. Profitieren werden die Besucher schon im Herbst von dem großzügigen Foyer an der Nordseite, das als neuer Haupteingang dienen soll.

Noch ist es eng und staubig, die Oberlichter sind noch mit Brettern behängt. Doch trotz des Bauzauns lassen sich die Größen erahnen.

Über breite Treppen in die Arena

Neben einer überdachten Außenfläche mit 1500 Quadratmetern bietet das Foyer rund 3500 Quadratmeter Aufenthaltsfläche. Fast klein wirken Bagger und Bauarbeiter vor solchen Dimensionen.

Das Vordach, eine ingenieurstechnische Meisterleistung, wie Kastl es nennt, wird fast ausschließlich von einer einzigen Säule getragen.

Diese ruht auf einem 25 Tonnen schweren Findling aus dem Kanton Aargau, eine Idee des Künstlers Eric Hattan. Damit gliedert sich das fast säulenlose Vordach an die Architektur der Arenadecke an: „Die Decke liegt wie ein Bettontuch über der Halle“, schwärmt Kastl. Es ist kaum vorstellbar, dass die zwischen elf und 7,5 Zentimeter starke Decke mit bis zu 100 Tonnen schweren Gewichten behängt werden kann.

Indes: Das teils noch zu bauende Dach, das rund um den alten Hallenkomplex laufen wird, kann noch mehr: Rund drei Meter dick, soll es die komplette technische Infrastruktur wie etwa die Belüftung beherbergen.

Über breite Treppen gelangt man vom Foyer in die alte Arena. Diese ist ganz in schwarz gehalten – ein Kontrast zum hellen neuen Beton. Rund 12 000 statt wie bisher 9000 Menschen sollen künftig in die Halle passen. Allerdings nur bei Veranstaltungen, bei denen Stehplätze auf dem Spielfeld zur Verfügung stehen. Möglich machen das verbesserte Fluchtmöglichkeiten.

Die Anzahl der Sitze bleibt gleich, ebenso die allgemeine Beton-Optik. Doch ob das auch für den Namen gilt, steht noch zur Debatte: Aufgrund der tiefen Basler Verwurzelung der Schweizer Tennislegende schlug der Schauspieler Arthur Cohn kürzlich vor, die Halle in „Roger-Federer-Arena“ umzubenennen.

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